Samstag, 5. März 2016

Lojos Oma und Enkelin Geschichten - Mogli

Und wieder eine kleine Geschichte von meiner Enkelin und mir , ihrer Oma .
Als sie so ca. 2 Jahre alt war , war das Dschungelbuch der große Renner und insbesondere Mogli. Sie fand ihn soooo süß .
Eines Tages , als sie wieder zu Besuch bei mir war , tat ich ganz geheimnisvoll und flüsterte ihr zu , "es könnte sein , daß Mogli in unserer Nähe ist und vielleicht sehen wir ihn irgendwo" .
Meine Enkelin war plötzlich ganz aufgeregt und hatte nur noch den einen Gedanken im Kopf , wo er wohl sein könnte. Gleichzeitig aber bekam sie es auch ein wenig mit der Angst zu tun und ein ganz klein wenig skeptisch war sie auch. Ich sagte ," komm,wir gehen los und suchen ihn".Meine Enkelin wollte trotz der großen Verlockung , Mogli draußen zu treffen , das Haus nicht verlassen .Ihr Gesichtchen sprach Bände. Sie war doch sehr irritiert. So mußte ich mir schnell was einfallen lassen und tat plötzlich so ,als wäre Mogli an unserem Küchenfenster vorbei gelaufen . Nun muß man wissen , daß unser Küchenfenster eine Tür ist und davor befindet sich ein Kellerschacht . Ich öffnete die Tür ,sah hinunter und tat total geheimnisvoll, denn in dem Schacht hatte sich Mogli versteckt . Das sagte ich meiner Enkelin und sie war sofort ganz aufgeregt und versteckte sich hinter meinen Rücken. Schließlich siegte die Neugierde und sie kam mutig zu mir an die Tür. Dann wurden es sehr spannende Stunden.
Wir legten uns auf den Küchenboden auf den Bauch , versuchten möglichst unbemerkt in den Schacht zu schauen und bauten so viele Geschichten drumherum auf , daß sogar ich aufpassen mußte, nicht zu glauben , daß Mogli tatsächlich im Schacht saß . Wir hatten Mitleid mit ihm , boten ihm Essen , Trinken und Spielzeug an und natürlich Decken und Bilderbücher . Er schüttelte jedes Mal den Kopf und wir merkten , daß er sehr ängstlich war .
Zum Glück war es Sommer , sonst hätten wir es vor der geöffneten Küchentür auf den Bäuchen liegend nicht lange ausgehalten und es wurde immer spannender , je dunkler es wurde . Wir zuckten bei jedem Geräusch zusammen , holten später Taschenlampen , malten uns aus , wie es dem armen Mogli wohl geht . Er hat Angst und Hunger und friert und ist sehr schüchtern , denn er spricht nicht mit uns .Aber was sollten wir noch tun ? Wir hatten ihm ja alles angeboten....
Nach ein paar Stunden tat er uns so leid , daß wir beschlossen , uns zu verziehen , dann kommt er vielleicht raus und wir schlossen die Tür , denn mittlerweile war es Zeit , ins Bett zu gehen.Wir waren selbst hungrig und müde geworden.
Natürlich ließ meine Enkelin der Gedanke an Mogli nicht los und am nächsten Morgen lief sie sofort zur Küchentür , sah in den Schacht , aber Mogli war weg . Sie war dann doch sehr enttäuscht , aber als wir genauer hinsahen , entdeckten wir eine schöne Blume,die hatte Mogli für meine Enkelin gepflückt und diese Blume wurde gehegt und gepflegt und später getrocknet .
Leider kam Mogli nie wieder, aber meine Enkelin schaute doch noch sehr oft in den Kellerschacht.

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