Sonntag, 30. Oktober 2016

Lojos Oma und Enkelin Geschichten - Arielle

Arielle

Wer kennt sie nicht , Arielle , die kleine Meerjungfrau ? Auch ihre Geschichte begleitete meine Enkelin und mich sehr lange .
Es kam hinzu , daß nun auch die Unterwasserwelt eine große Faszination ausübte und wir malten uns oft aus , wie es wäre , wenn auch wir Meerjungfrauen wären . Meine Enkelin kann gut zeichnen und so zeichnete sie in dieser Zeit sehr viele Meerjungfrauen in den schönsten Flossenkleidern . Wir besorgten extra Glitzermalstifte , denn so schillerten die Flossen in schönen bunten Farben .
Eines Tages , als meine Enkelin wieder bei mir war , schlug ich ihr einen Spaziergang zum Fluß vor . Unter einer Brücke gibt es eine Stelle , wo man sich gut und gefahrlos recht nah ans Wasser setzen kann und das taten wir .
" Pssst" , ich legte die Hand vor meinen Mund .Meine Enkelin  bekam einen kleinen Schreck ." Oma , was ist los " , fragte sie etwas ängstlich , aber ich wußte genau , daß sie irgendwie ahnte , um was es ging . "Schau mal ins Wasser " , flüsterte ich . Ganz angespannt starrten wir in die Tiefe , hörten auf das Geplätscher des Wassers und rührten uns nicht von der Stelle. Meine Enkelin rückte ganz nah an mich ran .(was ich immer sehr genieße) Es könnte ja jeden Moment Arielle aus dem Wasser kommen oder vielleicht sogar Neptun , ihr Vater ..... Oh , es war so spannend und aufregend.
Wir machten nebenbei auch noch eine ganz andere Erfahrung.Staunten,was alles so vorbei schwamm.Leere Flaschen,sehr viele Äste,ein Reifen und natürlich die vielen Enten und ab und an auch Schwäne,die wir sooo schön fanden.
Und dann ..... höchste Aufmerksamkeit !!!! Unten im Wasser , direkt vor uns , glitzerte es ...es bewegte sich was . Aber was ??? Es konnte nur Arielle sein , plötzlich wußten wir es ganz genau . Sie war nicht allein . Mit ihren Schwestern spielte sie " Fangen" und sie lachten und sangen dabei und wir schauten uns das Treiben solange an , bis wir plötzlich eine ganz dunkle Stimme hörten. " Oma , das ist Neptun , " raunte meine Enkelin mir ins Ohr und ich sagte :" Ja, ich habe es auch gehört , er klang sehr streng . " Wahrscheinlich sollten seine Töchter zum Essen kommen .
Wir waren sehr traurig , daß die Meerjungfrauen dann verschwinden würden und meine Enkelin faßte sich plötzlich ein Herz . Ganz mutig rief sie laut nach Arielle , aber leider waren sie verschwunden. Wir saßen noch wie gebannt auf der Stelle und nach einer Weile beschlossen wir , zu gehen .
Da .... was war das ??? Und dieses Mal sahen wir es nicht in unserer Phantasie , es war echt , sowas von echt ... Da schwamm etwas im Wasser , es war direkt vor uns und ich streckte  meine Hand aus und zog es an Land . Es war schwer und lang und etwas schmutzig . Es war ein Dreizack !!!!
Neptuns Dreizack ...! Wir  konnten es nicht fassen und uns fehlten die Worte . Als wir uns wieder gefangen hatten , überlegten wir , ob wir den Dreizack wieder ins Wasser werfen , aber er gefiel uns so gut und wir sahen es als ein Geschenk von Neptun an und er wäre bestimmt beleidigt , wenn wir es nicht annehmen .
So schleppten wir den Dreizack , der größer als meine Enkelin war , nach Hause und freuten uns .
Der Opa reinigte ihn später und strich ihn mit einer goldenen Farbe an . Wir stellten ihn in unseren Garten und erfreuten uns voller Ehrfurcht an seinem Anblick und Arielle begleitete uns noch sehr lange. Wir dachten uns immer wieder so viele neue Geschichten aus und meine Enkelin , die zu der Zeit gerade das Schwimmen lernte , fand das Tauchen dann noch tausendmal besser und die Unterwasserwelt findet sie noch heute so faszinierend.
Übrigens steht der Dreizack noch heute in unserem Garten , allerdings findet er kaum noch Beachtung . Aber eins schwöre ich , ich hatte mit dem Dreizack nichts zu tun , er war tatsächlich plötzlich da und ich kann mir bis heute nicht erklären , woher er kam .
Vielleicht hat uns Neptun tatsächlich eine Freude machen wollen ?????????
Nur eins weiß ich , das Glitzern im Wasser war tatsächlich da , aber das war buntes Bonbonpapier, was ich meiner Enkelin natürlich nicht sagte, aber auch das Papier war nicht von mir..  

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